Die Musik-Tipps4U für den Oktober 2025
So schön klingt der Herbst

Let us entertain you! Schließlich haben wir – nachdem Robbie Williams sein neues Album (vielleicht ja wegen TayTay?) in den Februar nächsten Jahres geschoben hat – im Oktober noch einige viel zu früh verstorbene Legenden im Angebot. Zum einen die österreichische Pop-Ikone Hans Hölzel alias Falco, zum anderen Rosenstolz-Göttin AnNa R., die uns erst im laufenden Jahr auf tragische Weise verlassen musste. Zu ihnen gesellen sich Herz und Weltstarpower – oder so ähnlich. Denn während Ben Zucker seine Fans mit „Kämpferherz“ in seinen Bann zieht, genügen bei Taylor Swift ein Augenaufschlag und das Posten einer Mitteilung, um die ganze Welt in ihren Bann zu ziehen. Wie auch immer: Für allerbeste Unterhaltung ist gesorgt. Viel Spaß!

Inhalt der Seite:

  • Ben Zucker
  • Falco
  • AnNa R.
  • Taylor Swift
  • David Gilmour

Ben Zucker

Kämpferherz

Gute acht Jahre lang hat die ehemalige Reinigungsfachkraft ihre Fans mit recht markigen Sprüchen in Albumform begeistert und so vier Alben, zwei davon sogar auf der Poleposition, generieren können. Zunächst sein Debüt mit „Na und?!“ (Platz vier), anschließend „Wer sagt das?!“ sowie „Jetzt erst recht!“ (beide Platz eins) und schließlich „Heute nicht!“ (Platz zwei). Auf Album Nummer fünf gibt sich der Sänger mit der Ausnahmestimme weniger allgemeingültig: Jetzt geht es ans Eingemachte. Was er damit meint, verdeutlicht er bereits mit dem Titel „Kämpferherz“. Damit ist natürlich vor allem er selbst gemeint. Ein Kerl mit Herz und Durchsetzungsvermögen, der sich seine Karriere hart erarbeitet, das Wichtigste dabei aber nie vergessen hat. Davon handeln auch die bislang vielleicht persönlichsten Songs seiner Karriere, für die er – keine Sorge! – die etablierten musikalischen Pfade zwischen Schlager, Pop und Rock nicht verlassen muss.

Falco

Falco 3 (Deluxe Edition)

Das ominöse rote Falco-Album mit der Nummer 3 ist das erfolgreichste seiner Karriere und absolut stilbildend für die Zeit Mitte der 1980er-Jahre, in der es erschienen ist. In diesem Jahr feiert es unglaublichen 40. Geburtstag, was natürlich ein wunderbarer Anlass für diese Deluxe-Veröffentlichung ist, in deren Mittelpunkt freilich weiter zehn überwiegend ikonisch gewordene Popsongs und ihr Meister Hans Hölzel alias Falco stehen bleiben. Der gibt in Vorausahnung der gefährlichen Popperfigur von Bret Easton Ellis den „Austrian Psycho“, den Superstar mit Mozart-Flair, der von „Rock Me Amadeus“ bis zur umstrittenen und lange Zeit aus dem Radio und Musik-TV verbannten Stalker-Single „Jeanny“ auf einer Welle des Erfolgs bis in die USA surfte. Auch sonst regiert der protorappende Mann von Welt, der in Wien („Vienna Calling“) ebenso zu Hause war wie im damals mondänen Eighties-Sündenpfuhl München („Munich Girls“). Ein echter „Macho Macho“ eben, der spätestens mit „Falco 3“ unsterblich geworden ist.

AnNa R.

Mut zur Liebe

Vor rund einem halben Jahr ist für viele Musikfans in Deutschland zumindest eine kleine Welt zusammengebrochen. Im Alter von gerade mal 55 Jahren ist mit der Rosenstolz-Königin AnNa R. eine der wichtigsten Stimmen im deutschsprachigen Pop für immer verstummt. Und das, obwohl eine ausgedehnte Tour und ein neues Album längst in Planung waren. Natürlich folgen nach einem so plötzlichen Tod Erwägungen: Ist es pietätlos, mit den gerade in Planung befindlichen neuen Songs Kasse zu machen? Oder gebietet es der Respekt der Künstlerin gegenüber, das, was sie uns noch zu sagen hatte in diesen schwierigen Zeiten, sie auch noch posthum sagen zu lassen? Man entschied sich richtigerweise für Letzteres, denn „Mut zur Liebe“ ist ein Manifest ihrer bedingungslos gelebten Toleranz, ein Lobgesang auf Vielfalt, Liebe und Miteinander, wie er heute im Onlinechor der Hassgesänge viel zu selten geworden ist. Jetzt endlich darf sie in Frieden ruhen.

Taylor Swift

The Life of a Showgirl

Am 12. August 2025 um 12.12 Uhr (US-Zeit) dürfte ein Aufschrei durch diverse Swiftkirchen und den Rest dieser Welt gegangen sein. Da nämlich hat eine gewisse Taylor Swift in einem Podcast an der Seite eines gewissen Travis Kelce verkündet, dass es nicht mehr weit hin sei bis zu ihrem zweiten Album. Auf dem gibt sie sich lasziver als je zuvor: ein kokettes Spiel mit Image und Übersexualisierung, das nur eine Sabrina Carpenter noch ein wenig besser beherrscht – und die wird auf dem Titeltrack neben Tay Tay zu hören sein. Ansonsten verarbeitet der Megastar Erlebnisse, Eindrücke und Erfahrungen eines irren Tourlebens, währenddessen die zwölf neuen Songs (und keiner mehr, wie Taylor Swift beteuert) entstanden sind. Wir erwarten natürlich wieder ein kleines Popmeisterwerk von vor allem textlicher Tiefe, mit dem sich Taylors Fans schon in Stimmung bringen können – und zwar für die Hochzeit mit Travis, die sie publicitytüchtig kurz nach dem Albumteaser ebenfalls angekündigt hat.

David Gilmour

The Luck and Strange Concerts

Unglaublich, aber abseits seiner Veröffentlichungen mit Pink Floyd war David Gilmours fünftes Solowerk, „Luck and Strange“, das erste, mit dem er es bei uns auf die Nummer eins der Albumcharts brachte (wie auch in seiner Heimat, in Polen, Tschechien, den Niederlanden, der Schweiz, in Österreich und Portugal). Ein echter Meilenstein, den er mit 23 Liveterminen, allein sechs davon im Circus Maximus in Rom, zu krönen wusste. Letztere lassen sich jetzt live im Blu-Ray- und DVD-Set nacherleben, die gesamte Tour bildet den Rahmen für „The Luck and Strange Concerts“, die im Vier-LPs-Set bzw. auf zwei CDs den Tourwahnsinn mit aufregenden Aufnahmen neuer Hits und alter Pink-Floyd-Klassiker noch einmal Revue passieren lassen. Da in naher Zukunft nicht mit einer Liverückkehr des alten Recken zu rechnen ist, mit Sicherheit eine der besten Möglichkeiten, sich dieses Livespektakel wieder und wieder vor Augen und Ohren führen zu lassen.

Sponsored by Sony und Universal