
Die besten Filme für den Herbst – zum Einkuscheln und Genießen
Unsere DVD-Tipp4U für den Oktober 2025Während in unseren Kinos immer noch ein sehr lustiger Indianerhäuptling mit seinem Kanu durch die Prärie paddelt, halten im Heimkino all die Blockbuster langsam Einzug, die vor ihm auf der großen Leinwand zu sehen waren. Große Kaliber wie die Dinosaurier der „Jurassic World“, der Agenten-Dino aus „Mission: Impossible“ oder ein Chanson-Dino namens Charles Aznavour. Alles super Filme übrigens. Was die Wahl nicht unbedingt leichter macht. Vor allem dann nicht, wenn auch noch eine der besten King-Verfilmungen aller Zeiten, eine mörderische KI-Puppe und ein veritabler Meisterstreich um unsere Aufmerksamkeit buhlen. Zum Glück hat der Oktober 31 Tage bzw. Abende. Und wir damit ausreichend Zeit, sodass wir uns gar nicht erst entscheiden müssen. Eine äußerst befriedigende Gesamtsituation.
Inhalt:
- Jurassic World: Die Wiedergeburt
- Mission: Impossible – The Final Reckoning
- The Life of Chuck
- Monsieur Aznavour
- Der phönizische Meisterstreich
- M3gan 2.0
- Wilhelm Tell
ausverkauft
Mission: Impossible - The Final Reckoning (+ Bonus- Blu-ray)
CHF 18.95 / 1 Stk.
Es ist eigentlich ein ganz hübscher Metagag, dass sich in der neuen alten Welt von „Jurassic World“ kaum noch jemand für die längst der Zivilisation wieder entfleuchten Dinosaurier interessiert. Weil: Selbiges hätte man nach zwei jurassischen Trilogien auch für die Franchise gedacht. Aber von wegen! Unter Führung der taffen Scarlett Johansson als Söldnerin (und neue Laura Dern) und mit Unterstützung unter anderem von Mahershala Ali und Jonathan Bailey geht es in ein entlegenes Sperrgebiet, eine Insel, auf der sich wilde Kreuzzüchtungen seit Jahren einen Kehricht um die Gesetze der Biologie scheren. Hier soll man im Auftrag eines zwielichtigen Pharmaunternehmens Blutproben beschaffen. Aber nachdem man eine leichtsinnige Seglerfamilie aufgelesen hat und schiffbrüchig geworden ist, geht es bald nur noch ums nackte Überleben. Und was sollen wir sagen: Gareth Edwards („Rogue One“, „The Creator“) dreht die Schreckschraube über rund zweieinhalb Stunden ganz schön oft nach oben.
Mann, war der teuer, der Film. Und gefährlich. So teuer, dass man schon munkelte, es könne sich um den definitiv letzten Eintrag in die kostspielige „Mission: Impossible“-Reihe gehandelt haben. Und so gefährlich, dass man Tom Cruise so etwas wie den schier lebensmüden Flugzeugstunt oder die Tauchaktion in einem U-Boot kein weiteres Mal zumuten möchte. Der gute Mann ist schließlich über 60. Dann wiederum hält man über knapp drei Stunden den Atem an, lässt sich durch das neueste (und in Sachen KI-Weltbedrohung etwas wirre) Spektakel treiben (oder besser: jagen) und wünscht sich nichts sehnlicher, als dass Tom Cruise auch noch jenseits des Renteneintrittsalters unmögliche Missionen annimmt, Hochhäuser rauf- und wieder runterrennt (von außen) und die Gesetze der Physik und des Alters ein ums andere Mal überlistet. Kurz: Auch wenn einem vieles vertraut vorkommt, gesehen hat man es so noch nicht.
Dem Leben des guten Chuck ist ein außerordentlich guter Ruf vorausgeeilt. Beste Stephen-King-Verfilmung aller Zeiten und so. Man darf sich davon aber nicht täuschen lassen. Denn Horror oder zumindest leiser Grusel findet sich nur manchmal in dieser am ehesten an „Twilight Zone“ oder „Black Mirror“ erinnernden Episode. Eher so etwas wie ein leichter Weltschmerz, der sich hier zumindest anfänglich mit einem apokalyptischen Schreckensszenario paart, bevor es in der Zeit zurück und zum Leben des titelgebenden „Chuck“ (Tom Hiddleston) geht, das sich in Schlüsselmomenten um den Tanz dreht. Deshalb wird einige Male ganz wunderbar und von Kultmusicals inspiriert getanzt, bevor die Erkenntnis einsetzt, dass im Speicher von Opa Mark Hamill etwas Unheimliches lauert und Chucks Welt uns trotzdem irgendwie alle angeht. Schön, traurig und am ehesten in „Stand by Me“-Gefilden zu verorten.
Läuft man über französische Flohmärkte, kann man den Alben von Charles Aznavour gar nicht entgehen. Der Mann war und ist ein Volksheiliger, der – das vergessen wir mit zunehmendem zeitlichem Abstand gerne – rund um die Welt ein echter Weltstar wurde, am ehesten vergleichbar vielleicht mit Édith Piaf, die auch in diesem Biopic eine nicht ganz unbedeutende Rolle spielt. Der eigentlich keiner Ähnlichkeit verdächtige Tahar Rahim spielt den mit seiner Familie aus Armenien geflohenen Sänger, der nach ersten Gesangsversuchen und einer Aktivität im Widerstand gegen Nazideutschland langsam, aber sicher zur musikalischen Ikone aufsteigt – aller frühen Kritik und Widrigkeiten zum Trotz und getragen von einem schier unbändigen Wilen. Mehr als 200 Millionen Alben hat er im Verlauf seiner Karriere verkauft, Leben berührt und verändert und als Botschafter Frankreichs bzw. Armeniens Unschätzbares geleistet. „Monsieur Aznavour“ gelingt es eindrucksvoll, all das auf rund 135 Minuten zu kondensieren.
„M3gan“, das ist so etwas wie die Film gewordene Kreuzung aus Mörderpuppe „Chucky“ und ChatGPT: eine im Puppenkörper verbaute KI, die im ersten Teil des Horrorhits so ziemlich alles dafür getan hat, um das Leben der jungen Cady zu beschützen. Und das mit mörderischer Konsequenz. In dieser Fortsetzung glaubt man sie abserviert, muss aber feststellen, dass sie sich nicht nur immer noch im Haus ihrer Schöpferin aufhält, sondern ihren Quellcode auch noch mit der militärischen Killerbraut AMELIA teilt, die wiederum eigene und nicht gerade menschenfreundliche Ziele verfolgt. Mit Folgen für das Filmgenre: Denn wo Teil eins noch eine astreine und ziemlich spaßige Horrorkomödie war, steht hier vor allem die Action im Vordergrund. Fans der längst selbst zum Kult gewordenen Mörderpuppe kommen freilich trotzdem voll auf ihre Kosten.
Was den Engländern ihr Robin Hood und den Schotten ihr Braveheart, das ist den Schweizern ihr Wilhelm Tell. Dem ja bereits von einem gewissen Friedrich Schiller ein frühes dramatisches Denkmal gesetzt worden war. Basierend auf dem Drama des Deutschen, widmet sich der in Nordirland geborene Nick Hamm jetzt dem berüchtigten Freiheitskämpfer, der hier von dem Dänen Claes Bang gespielt wird. Und das sagt schon ein bisschen was aus über den Film, an dem eindeutig zu wenig Schweizer beteiligt sind. „Wilhelm Tell“, das wird hier zum fiktional ergänzten Mittelalter-Actioner mit viel Kampf, Blut und Schlachtenspektakel. Eben ganz so wie etwa „Braveheart“ oder „Robin Hood“, an die dieser „Wilhelm Tell“ – vielleicht weil er so wenig eigenständig wirkt – nicht immer herankommt. Wer allerdings auf episches Mittelalterkino steht, wird den Film lieben.
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