
Die besten Musikalben des Monats
Die Musik-Tipps4U für den JuliWas sind echte Glücksmomente? Wenn die Sonne auf uns herabscheint, wenn der Urlaub schon von Ferne grüßt, wenn die „Heimat“ uns zurückheißt und vielleicht sogar, wenn Alice Cooper und Co. ihre donnernden Riffs auf uns herniederregnen lassen? Glücksmomente, die sind in Sachen Musik natürlich immer auch Glückssache. Was dem einen gefällt, gefällt der anderen nimmermehr. Aber wir hoffen doch sehr, dass die nachfolgende Auswahl an Juli-Tipps keine Wünsche offenlässt. Schließlich ist von Heavy über Glam und Indierock bis hin zu Pop und Schlager die ganze Bandbreite gefeaturt, die das Musikgeschäft so hergibt. Eines wollen wir nämlich nicht dem Glück überlassen – für jede und jeden etwas dabeizuhaben in unserer Auswahl. Viel Spaß!
Glücksmomente haben die Kärtner Schlagerlegenden sicher einige zu feiern in ihrer fast 45-jährigen Karriere. Allein 14 Top-eins-Positionen in den österreichischen Charts stehen in dieser Zeit auf der Glück-Habenseite. Hinzu kommen die Erfolge in Deutschland und in der Schweiz, die das Glücksmomente-Konto auf sagenhafte 39 Goldene und 29 Platin-Schallplatten anwachsen haben lassen. Der Titel für ihr neues Album ist also gut gewählt, zumal die „Glücksmomente“ auch solche für ihre Fans sein dürften. 13 neue Tracks sorgen für seliges Schunkeln und emotionale Momente – inklusive des mit Pupo eingespielten Italo-Klassikers „La Felicità“, der in das verständlichere „So nah wie noch nie“ eingedeutscht wurde. Für Urlaubsfeeling pur.
„Heimat“, das mutet im Kontext der nicht gerade der Deutschtümelei verdächtigen Metalcore-Band aus Thüringen zunächst ein bisschen widersprüchlich an. Unterstützt die Band doch nicht nur offensiv Organisationen wie Sea Sheperd, sie macht sich auch gegen Rechtsextremismus und für mehr Toleranz stark. Jetzt also als Nachfolger ihres auch schon fünf Jahre zurückliegenden Nummer-eins-Albums „Of Truth and Sacrifice“ ein röhrender Hirsch, Trivialkitsch quasi, den man auf 13 wie gewohnt englischsprachigen Songs soundgewaltig konterkariert. Fast schon apokalyptisch im Ton wird das Thema „Heimat“ hier auf eine Metaebene gehievt, als Zuhause unterschiedlicher Menschen, unterschiedlicher Beweggründe und unterschiedlicher Ideen. Immer wieder drängt der Krieg so in den Vordergrund. Vielleicht als Ergebnis zu engstirniger Heimat-Deutung. Auf jeden Fall aber als Mahnmal auf einem musikalischen Donnerbrett, das keine eigenen Grenzen kennt.
Okay, das hat gedauert! Mehr als 50 Jahre ist es her, dass die Alice Cooper Band in dieser Urbesetzung zu hören war. Freilich: Was damals als „Shock Rock“ mit „School’s Out“ und Ähnlichem die Eltern verschreckt hat, ist heute fast schon Glamrock, der sogar angehenden Großeltern gefällt. Was nichts Negatives bedeuten soll, im Gegenteil. Auch im hohen Alter wissen Alice Cooper und Co. noch ganz genau, mit welchen Riffs man die Matte von den Köpfen holt und wie man trotz nostalgischer Momente neu und aufregend klingt. Und: Die Band hat ein Adressbuch, das von allerhöchster Bandprominenz bis ins Jenseits reicht. Neben The-Doors-Ikone Robby Krieger, der auf der ersten Single „Black Mamba“ zu hören ist, gibt es auch ein Wiederhören mit dem bereits 1997 verstorbenen Original-Gitarristen Glen Buxton, der es dank eines konservierten Gitarrenparts aus der Vergangenheit in die Gegenwart schafft. Gruselig, aber nur ein bisschen.
Jeweils rund 50 Hits, die das gesamte Spektrum des aktuellen (und manchmal auch künftigen Chartgeschehens) abdecken: Das ist das Heilsversprechen, das die „BRAVO Hits“ seit Generationen erfolgreich einlösen. Und man darf sich allenfalls nur kurz darüber wundern, dass es die langlebige Compilation tatsächlich geschafft hat, Spotify-Playlists und Youtube zu überleben. Aber es hat halt schon etwas für sich, mal das Who’s who der Popwelt in den Player schmeißen zu können und nach dem Motto „All Hits, No Misses“ eine Party mal eben mit zwei CDs bestreiten zu können. Wir sagen es mal so: Die „BRAVO Hits“ gab es schon, als wir Kinder gewesen sind. Und es wird sie geben, wenn wir Enkel haben. Als popkulturelle Zusammenschau musikalischer Strömungen, die späteren Generationen wie ein historisches Dokument aufzeigt, was wann gerade am heißesten war im Äther und auf den Tanzflächen.
Vor rund drei Jahren haben uns Rhian Teasdale und Hester Chambers als Frontfrauen von Wet Leg auf ihre „Chaise Lounge“ eingeladen. Mit wildem Indiepop, mit krachenden Gitarren, mit einer ordentlichen Portion Sex-Appeal und mit dem unbedingten Willen zu bleiben. Das bestätigt sich mit dem Albumnachfolger „Moisturizer“, der sich wie schon der Vorgänger unwiderstehlich in unsere Gehörgänge bohrt, Pixie-eskes mit Sonic-Youth-igem mischt, Hit auf Hit rausfeuert und jetzt schon Vorfreude auslöst auf künftige Konzerte mit den Britinnen. Genau darum ist es den beiden (und ihrer Band) bereits bei den Aufnahmen gegangen: das Liveelement schon in den Kreativprozess einfließen zu lassen. Und wer wie der Autor dieser Zeilen schon beim Durchhören wild auf- und abgesprungen ist, der kann erahnen, wie schweißtreibend die Konzerte mit Wet Leg sein werden. Wenigstens wissen wir jetzt, warum die Beine nass sind …
Seit 2013 beglückt uns die neuseeländische Künstlerin alle vier Jahre mit einem neuen Werk. Nur dass es nach „Pure Heroine“ (2013), „Melodrama“ (2017) und dem elegisch-sommerlichen „Solar Power“ (2021) nun gefühlt wieder zu ihren Anfängen zurückgeht. Denn „Virgin“ haftet nicht nur im Titel etwas Jungmädchenhaftes an, auch inhaltlich beschäftigen die knapp 30-Jährige die existenziellen Fragen postadoleszenter Konfliktgebiete. „What Was That“ erinnert in seiner jugendlichen Empörung fast an die frühe Avril Lavigne. Wobei das Ganze musikalisch natürlich sehr viel differenzierter und spannender daherkommt. Auf ihrem vierten Album präsentiert sich die Sängerin wieder als die Stimme der Generation, als die sie vor zehn Jahren angetreten ist. Eine etwas lebensbejahendere und modernem Pop zugewandtere Lana Del Rey, wenn man so will. Die – das passt zum Titel ihres Albums (und zu dem auf Verhütung anspielenden Artwork) – die neuen Songs auf der „Ultrasound“-Tour (dt. Ultraschall-Tour) im Winter nach Europa bringt.
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