Heimkino-Highlights im März 2023
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Was für eine Sensation: Für insgesamt neun Oscars ist die deutsche Produktion „Im Westen nichts Neues“ nominiert worden. Und wenn Sie diese Zeilen lesen, wird der Film den ein oder anderen auch erhalten haben und Sie können sich schon auf die Veröffentlichung des einmaligen Film-Highlights auf DVD und Blu-Ray freuen. Nicht das einzige filmische Schwergewicht im März: „Die Schule der magischen Tiere 2“ zum Beispiel war mit mehr als drei Millionen Zuschauer der erfolgreichste deutsche Film des vergangenen Jahres, „Der gestiefelte Kater“ und „Strange World“ gehören als Animationsfilme zu den besten ihrer Gattung. Und „Black Panther 2“? Der dürfte auch den ein oder anderen Oscar mitgenommen haben. Sie sehen: Unser Märzprogramm ist preisverdächtig! Unsere LIFESTYLE-Nominierungen für den März finden Sie hier!
Strange World
Die fantastische Reise
Es dauert dieses Mal ein bisschen, bis sich einem der Zauber von Disneys neuestem Familienfilm erschließt. Aber wenn er das erst einmal getan hat, dann ist die didaktische Wirkung umso größer. Denn neben den vordergründigen Themen von Toleranz, Inklusion und Gemeinschaft spielt in „Strange World“ der Umgang mit unserem Planeten die Hauptrolle. Die Entdeckerfamilie der Clades hat sich über den Pioniergeist von Papa Clade einst entzweit, der Sohn hat seinem Land eine neuartige Form pflanzlich gewonnener Energie beschert. Die scheint nun zu versiegen. Weshalb sich die Familie ins Innere ihrer Welt begibt, wo sie dem geheimnisvollen Organismus, der alles am Laufen hält, auf die Spur kommt und entdeckt, dass für das Überleben aller alle gleich wichtig sind. Eine schöne und wichtige Botschaft. Verpackt in einer atemberaubend schönen Animation.
Strange World
Die Insel der Zitronenblüten
Viva Mallorca
Insel der Zitronenblüten
Wer hier auf Ballermann, Sangria-Pötte und trashigen deutschen Schlager hofft, der ist an der falschen Adresse. „Die Insel der Zitronenblüten“ zeigt das andere Mallorca, von dem viele nicht müde werden zu bekräftigen, dass es neben dem dumpf deutschen Partytreiben auch existiert. Das Mallorca der Spanier beziehungsweise der spanischen Familien, die hier unvergessliche Kindheiten und Sommer verbracht haben. Wie die beiden Schwestern Marina und Anna, die das Schicksal irgendwann getrennt hat und die nach der mysteriösen Erbschaft einer kleinen Bäckerei wieder zusammenfinden. Die Wiederentdeckung verloren geglaubter Gemeinsamkeiten, die Suche nach dem Grund für ihr Erbe und das gemeinsame Backen von Brot – das sind die Zutaten für ein filmisches Rezept, das Lust auf Urlaub, Brot und – ja – auch auf Mallorca macht.
The Old Way
Western von gestern
Der gute Nic Cage ist wirklich ein Hansdampf in allen filmischen Gassen: oft durchgeknallt, manchmal trashig, aber immer voller Energie, die er hier erstmals in einem waschechten Western zum Einsatz bringen darf. Und zwar als kaltblütiger Revolverheld Colton Briggs, der die Liebe gefunden und sich zur Ruhe gesetzt hat. Aber wie das so ist im Genre: Die Vergangenheit holt einen wieder ein, meistens dann, wenn einem das Liebste genommen wird. So auch hier: Coltons Angebetete wird von Gangstern kaltblütig ermordet, weshalb sich der Hinterbliebene wieder seiner ursprünglichen Berufung erinnert und auf einen Rachefeldzug geht. In schönster „True Grit“-Manier gemeinsam mit seiner zwölfjährigen Tochter …
The Old Way
Black Panther 2
Wakanda Forever
Black Panther 2
Der „Black Panther“ ist tot, lang lebe der „Black Panther“! Fünf Jahre, nachdem er das Kinouniversum von Marvel auf eine neue Stufe heben durfte, kehrt der bislang vielleicht aufregendste und exotischste Superheld der Filmgeschichte in neuer Form zurück. Denn nachdem Ur-Panther Chadwick Boseman viel zu früh aus dem Leben scheiden musste, entschlossen sich Regisseur Ryan Coogler und sein Team zum nächsten inklusiven und bedeutungsvollen Schritt: Für „Wakanda Forever“ werden der afrofuturistische Staat, seine Führung und Helden noch weiblicher. Zum Beispiel in Gestalt seiner Mutter Ramonda (Angela Bassett), die das hochtechnisierte Land zum Rest der Welt hin öffnen soll, allerdings ohne das wertvolle und potenziell den Frieden gefährdende Vibranium mit ihr zu teilen. Das ruft verschiedene „Interessengruppen“ auf den Plan und führt zu spektakulär inszenierten Auseinandersetzungen (viele davon unter Wasser), in deren Folge T’Challas Schwester Shuri in eine neue Rolle hineinfinden darf.
Der gestiefelte Kater
Der letzte Wunsch
Wenn man ehrlich ist, war er der heimliche Star der „Shrek“-Filme. Und das weiß er selbst offenbar am besten: der gestiefelte Kater. Kein Leben, das er nicht gerettet und kein Abenteuer, das er nicht bestanden hätte – ausgestattet mit den namensgebenden Stiefeln, einem spitzen Degen und mit dem (im Original) wunderbaren Akzent von Antonio Banderas.  In seinem zweiten eigenen Leinwandabenteuer ist ihm allerdings der leibhaftige Tod auf den Fersen und das nur, weil der Kater mit seinen neun Leben besonders verschwenderisch umgegangen ist. Ein „letzter Wunsch“, vergraben an einem geheimnisvollen Ort, könnte seine Rettung sein. Aber die Suche nach dem gefallenen Wunschstern wird zum Wettlauf – nicht nur mit dem Sensenwolf, sondern auch mit anderen Interessenten und einer mindestens ebenso abenteuerlustigen Artgenossin. Was sollen wir sagen: Für die Fortsetzung eines Spin-offs ist „Der gestiefelte Kater“ nicht nur unverschämt unterhaltsam, sondern in seinen unterschiedlichen Animationsspielarten auch künstlerisch höchst ansprechend. Oscar-Nominierung verdient, würden wir sagen …
Der gestiefelte Kater
Die Schule der magischen Tiere 2
Rückkehr zur Wintersteinschule
Schule der magischen Tiere
Es ist schon ein Phänomen. Kaum hat sich das Kino von seiner Zwangspause berappelt, setzt es in Form von „Avatar“ und „Top Gun“ auch schon wieder zum Höhenflug an. Und selbst heimische Produktionen begeistern wieder Millionen. Wie der zweite Teil von „Die Schule der magischen Tiere“, der – machen wir uns nichts vor – weder besonders aufwendig noch besonders gut gespielt oder besonders anders ist als sein Vorgänger. Aber er beruht auf einer Vorlage, die Millionen von Kindern lieben. Und das ist offenbar der Schlüssel, um auch mit heimischen Produktionen richtig erfolgreich sein zu können. Auch für Teil zwei dürfen die Wintersteinschulkinder wieder neue magische Tiere kennenlernen und mit ihnen gemeinsam Teenieprobleme angehen und den ein oder anderen Song zum Besten geben. Keine Filmkunst, schon richtig. Aber die zugrunde liegenden Bücher sind ja auch nicht wirklich Literatur, sondern Türen zu einer Welt, in der sich der Nachwuchs aktuell besonders gern verliert.
Im Westen nichts Neues
Bestie Krieg
Das hat es seit Jahrzehnten nicht mehr gegeben: Eine deutsche Produktion, noch dazu für Massenstreamer Netflix, räumt weltweit Filmpreise und Nominierungen ab. Allein neun davon für die Oscars, was „Im Westen nichts Neues“ erfolgreicher werden lässt als jeden anderen deutschen Film. Und womit? Mit Recht! In einer Zeit, in der wir uns mit dem Schrecken eines Krieges in Europa auseinandersetzen müssen, zeigt Edward Bergers erbarmungslos inszenierter Film die Hölle des Krieges mit den Augen derer, die ihn entweder nicht überleben oder am erlittenen Trauma zugrunde gehen. Junge Männer, die in den letzten Monaten (und Minuten!) des Ersten Weltkrieges absolut sinnlos verheizt werden, um wenige Meter Geländegewinn zu machen. Schon einmal wurde das meisterhaft verfilmt (und von Capelight jüngst auf DVD und Blu-Ray veröffentlicht), jetzt sicherte sich der Boutique-Verleih auch die Möglichkeit, das jüngste Antikriegsfilm-Meisterwerk der digitalen Streaminghölle zu entreißen und für Heimkinosammler zu veröffentlichen. Wo der schicke Regalplatz den Algorithmus ersetzen darf …
Im Westen nichts Neues
Sponsored by Universal, WVG, Disney, Capelight und Leonine
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