Musiktipps im März 2022

Unsere brandaktuellen CD-Kritiken

Die Musik-Tipps4U für den März

Endlich liegt wieder ein Hauch von Frühling in der Luft. Und das bedeutet auch für den Musikzirkus, dass der lange und von Weihnachtsalben und Jahresend-Compilations geprägte Winterschlaf endgültig vorbei ist. Mit den ersten Blumen sprießen auch die ersten Sommerhits aus dem von Schlagerikonen und Popstars reich gedüngten Boden. Und wir freuen uns sehr, Ihnen einige der buntesten und schönsten Blüten an dieser Stelle näherbringen zu dürfen. Verbunden mit der Hoffnung, dass damit nicht nur die Stimmung ihr Winterloch verlässt, sondern auch die meisten der viel zu lange vermissten Künstler*innen. Es gibt nämlich etliche (Open-Air)-Bühnen, die nur darauf warten, wieder bespielt zu werden.

Semino Rossi

Heute hab ich Zeit für Dich

Ja, Herr Rossi sucht das Glück. Und gefunden hat der gebürtige Argentinier es in Deutschland, wo es ihm gelungen ist, mit seinen letzten sieben Alben regelmässig die Top-Ten der Albumcharts zu knacken. Mehr als zwei Jahre nach „So ist das Leben“ und einer kreativen Auszeit, die sich wahrscheinlich nicht zufällig mit den weltweit so herausfordernden Ereignissen der jüngeren Vergangenheit deckt, meldet sich der sympathische Herzensbrecher mit einem Versprechen und einer Einladung an seine Fans zurück. „Heute hab ich Zeit für Dich“ ist das knallgelbe und optimistische Ergebnis seiner Rückbesinnung auf sich selbst und auf das, was ihm wichtig ist. Und, siehe unser Anfang, vor allem eines: Ein grosses Glück für seine zahlreichen Anhänger.

Semino Rossi

Bryan Adams

So Happy It Hurts
Bryan Adams

Über 35 Jahre ist es jetzt schon her, dass uns Bryan Adams mit seinem „Summer of `69“ das Gefühl grenzenloser Möglichkeiten geschenkt hat. Geändert hat sich an dieser Mischung aus Melancholie und Optimismus seither wenig beim mittlerweile 62jährigen Musiker. Zumindest lässt das der Titel seines mittlerweile 15. Studioalbums vermuten, das den gleichen Titel trägt wie die bereits im Oktober letzten Jahres veröffentlichte erste Single: „So Happy It Hurts“ . Darauf enthalten: Zwölf neue Tracks, die wie die erste Single das Glück der kleinen Dinge zu feiern scheinen. Adams: „Das Album handelt von einer Reihe von flüchtigen Dingen im Leben, in denen jedoch genau genommen das Rezept zum Glück schlummert – wobei menschliche Bindungen dabei die wichtigste Rolle spielen.“ Bryan weiss eben, wie es geht. Und tut die Dinge, die er tut, eben immer noch für uns – seine Fans.

Die Hit-Giganten

Romance

Was jüngeren Generationen längst die sogenannte Playlist bei einem der zahllosen Streaminganbieter ist, das ist gestandenen Generationen etwas früherer Jahrgänge die Hit-Compilation auf CD. So wie die beliebte „Hit Giganten“-Reihe, die sich diesmal zum Thema Liebe musikalisch ganz weit aus dem Fenster lehnt und uns sage und schreibe 40 romantische Evergreens aus (fast) allen musikalischen Epochen serviert. Von Ben E. King und Otis Redding über Reibeisen-Legende Joe Cocker, Chris de Burgh und The Cars bis hin zu Jason Mraz, Ed Sheeran und Snow Patrol reicht die Palette. Und die funktioniert nicht nur als „Playlist“ für das romantische Date zu zweit, sondern auch als Soundtrack für die nächste Schieberparty ganz hervorragend.

Hit-Giganten

Get Well Soon

Amen
Get Well Soon

Seit bald 15 Jahren gehört Konstantin Gropper mit seinem musikalischen Grossprojekt Get Well Soon zu den Ausnahmekünstlern im deutschen Musikzirkus. Sein oft orchestraler und zugleich intimer Soundkosmos vermählt die düstere Grundstimmung eines Nick Cave mit osteuropäischer Folklore und Bowie-Pathos und begeistert seit „Rest Now, Weary Head“ nicht nur die stetig erwachsende Fangemeinde sondern auch die (internationale) Kritik. Fast vier Jahre hat er seit seinem letzten Werk „The Horror“ ins Land ziehen lassen. Und in der Zwischenzeit mal eben auch den musikalischen Wiedererkennungswert von Serien wie „How To Sell Drugs Online“ erhöht. Jetzt erreicht uns trotz Grabstein und „Amen“ ein vergleichsweise optimistisch stimmendes Album, das mit oft episch anmutender orchestraler Soundkulisse in Welten einlädt, die es so nur ganz selten zu hören gibt aus deutschen Landen. Meisterhaft.

Stromae

Multitude

„Alors On Danse“ war einmal. Was nicht bedeutet, dass sich der belgische Ausnahmekünstler vollends von der Tanzfläche verabschiedet hätte. Im Gegenteil. Aber der Sound von Stromae ist noch vielschichtiger und – im besten Sinne – tiefer geworden. Ein Umstand, auf den schon Coverartwork und Titel seines neuen Albums hinweisen. Paul van Haver alias Stromae ist nicht einer, er ist viele. Und ausserdem ein künstlerischer Allrounder, der unlängst sogar beim grössten französischen Nachrichtensender vor einem Millionenpublikum auch international wieder für Furore sorgte. Mitten im Interview gab er hier seine jüngste Single „L’Enfer“ zum Besten und liess uns so tief in seine Seele blicken. Nach rund acht Jahren musikalischer Pause fast schon ein (leiser) Paukenschlag des u. a. auch von Billie Eilish gefeierten Künstlers, den nicht wenige für ein sensibles Genie halten.

Stromae
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