Baguette | in Scheiben geschnitten

Rund ums Brot

Es ist nicht nur in aller Munde, sondern auch eines der wichtigsten Lebensmittel: Brot. Schon in der Antike wurden damit die großen Reiche mit Nahrung versorgt und bis heute ist Brot eines der wichtigsten Lebensmittel der Welt. Nicht nur, weil es wichtige Nährstoffe enthält und jeden Hunger stillt, sondern auch, weil es ein Lebensgefühl von Genuss und Gemütlichkeit widerspiegelt. Doch woher kommt das Brot, wie wir es heute kennen? Welche Zutaten stecken im Teig? Und wie sollte man einen Laib aufbewahren, damit er möglichst lange hält? Wir verraten es.

 


Die Herstellung von Brot

Grauer Mehlsack
Wasser, Mehl, Salz und Sauerteig oder Hefe sowie Liebe und etwas Geduld – mehr braucht es nicht für ein gutes Brot
Kaum zu glauben, aber wahr. Für Brot braucht man nur vier Zutaten und viel Geduld: Wasser, Mehl, Salz und ein Trieb- oder Lockerungsmittel (also: Hefe oder Sauerteig) genügen, um einen Brotteig herzustellen. Das Mehl quillt mithilfe des Wassers auf, während das Salz nicht nur für Geschmack sorgt, sondern auch für Stabilität. Sauerteig oder Hefe unterstützen hingegen die Abspaltung von Kohlensäure, die das Brot auflockert. Stehen diese vier Zutaten bereit, wird vermengt und geknetet, bevor der Teig für eine gewisse Zeit ruht, geformt und gebacken wird. Und fertig ist der feine Laib! Schon gewusst? Seine vier simplen Zutaten sind der Grund dafür, dass sich Brot als eines der Hauptnahrungsmittel so lange halten konnte: Sie sind selbst für den kleinsten Geldbeutel und vor allem auch in schwierigen Zeiten erhältlich.

Acht verrückte Fakten über Brot

Von den Ägyptern bis nach Ulm

#1: Nicht ohne Grund wurden die Ägypter in der Antike spöttisch als „Brotesser“ beschimpft: Sie gelten als Erfinder der Teigsäuerung und der ersten Backöfen. So wurde in Ägypten vor fast 6.000 Jahren das erste Sauerteigbrot gebacken.

#2: Ciabatta heißt übersetzt „Pantoffel“, weil es mit seiner flachen, breiten und lang gezogenen Form an einen Hausschuh erinnert.

#3: In Ulm ist das älteste Brotmuseum der Welt. Das „Museum Brot und Kunst“ wurde 1955 gegründet. Zu sehen sind 14.000 Ausstellungsstücke, aber kein einziges echtes Brot.
Getreideähren im Sonnenlicht

Hinter Brot verstecken sich viele spannende Fakten und Mythen

Nährstoffquelle und Luxusgut

#4: Von wegen ungesund! Brot liefert wichtige Nährstoffe: So enthält es Calcium, Eisen, Kalium, Magnesium, B-Vitamine und Eiweiß. Auch der hohe Ballaststoffgehalt von Brot wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) betont.

#5: Schon zwei Scheiben Brot decken unseren Tagesbedarf an Salz.

#6: Das teuerste Brot der Welt stammt aus der Bäckerei „Pan Piña“ bei Marbella in Spanien. Es enthält unter anderem Gold, Silber und dehydrierten Kaviar und kostet über 10.000 Euro pro Laib.

#7: Etwa 5.500 Weizenkörner muss ein Landwirt ernten, damit es für ein 500-Gramm-Weizenbrot reicht.

#8: In französischem Baguette steckt oft nicht nur Weizenmehl, sondern auch Mehl aus Bohnen und Mais. Eine Tradition, die im Ersten Weltkrieg geboren wurde, um Getreide zu sparen.

Brotlaib | Messer | Rost
Brot hat eine lange Tradition, mit der viele Rituale verbunden sind
Brot als Ritual

Brot ist mehr als nur ein Lebensmittel: Es steht für eine lange Tradition und für Rituale. Das sieht man schon an Sprichwörtern wie „Sein Brot verdienen“. Auch spielen Brot und Salz eine große Rolle, da sie als Symbole der Gastfreundschaft und als Kraftspender gelten. Beim Einzug in eine neue Wohnung darf daher Brot als Gastgeschenk nicht fehlen, da es den Mietern Reichtum, Fruchtbarkeit und Gesundheit bringen soll. Und an Ostern vertreiben Osterfladen und Gründonnerstagsbrot Hexen und bösen Zauber.

Kleines Brotsorten-Lexikon

Allein in Deutschland – dem Brotland Nummer eins – gibt es mehr als 3.000 Brotspezialitäten, die täglich gebacken und verkauft werden. Doch welches sind die wichtigsten Sorten und was macht sie aus?

 

Weizenbrot: Kein Weizenbrot ohne hohen Weizenmehlanteil: Dieser liegt bei mindestens 90 %. Die restlichen 10 % dürfen aus anderen Mehlen bestehen. Geschmack, Konsistenz und Farbe variieren je nach Zusammensetzung. Als Triebmittel kommt vorwiegend Hefe zum Einsatz.

Weizenmischbrot: Aufgrund seiner Farbe auch als Graubrot bekannt. Wird meist aus einer Mischung aus Weizen- und Roggenmehl hergestellt und enthält einen Weizenmehlanteil zwischen 50 und 90 %.

Roggenschrotbrot: Hier wird kein Mehl, sondern Roggenschrot, also grob gemahlener Roggen, verwendet. Unverkennbar dank seines kräftigen Geschmacks.
Brotkorb | verschiedene Sorten
Von Weizenbrot über Ciabatta hin zu Mehrkornbrot - für jeden Geschmack ist etwas dabei
Verschiedene Sorten Brot
Deutschland hat eine unglaublich große Auswahl an Brotsorten
Baguette: Was wäre Frankreich ohne sein typisches Stangenweißbrot? Die lang gezogene Form sorgt dafür, dass das Weißbrot außen sehr knusprig wird. Das Innere bleibt allerdings luftig und locker. 

Ciabatta: Klassisches Weizenbrot war den Italienern zu langweilig: Sie verfeinerten den Teig mit etwas Olivenöl – und schon war das Ciabatta geboren. Bekannt für seine Kruste und seinen aromatischen Geschmack.

Dinkelbrot: Dinkel, eine alte Getreidesorte, ist ideal zum Backen von Broten. Dinkel sorgt für eine wunderbar dunkle Kruste und einen würzig-nussigen Geschmack.

Kartoffelbrot: Die Mischung macht’s! Hier trifft klassischer Weizenteig auf gekochte Kartoffeln – und fertig ist das Kartoffelbrot mit seiner charakteristischen Geschmacksnote nach den beliebten Knollen.

Mehrkornbrot: Die Hauptzutat ist Schrot – hinzu kommen verschiedene Körner wie Dinkel, Hafer und Mais. Das Ergebnis: ein herzhaftes Brot mit Biss und dunkler Färbung.
Brot aufbewahren? Im Brotkasten!

Schimmel und Austrocknung sind die größten Gegner von Brot. Die Stärke aus dem Mehl bindet nämlich Wasser, das nach kurzer Zeit an der Oberfläche des Brotes verdunstet. Es trocknet aus!  Das Problem: Packt man Brot in ein luftdichtes Gefäß oder eine Plastiktüte, um die Feuchtigkeit zu bewahren, begünstigt dies Schimmel. Die Lösung: Ist ein atmungsaktiver Behälter. Er ist der perfekte Lagerplatz für Brot. Von Experten empfohlen werden Gefäße aus Ton oder Steingut. Sie nehmen das Wasser des Brotes auf und speichern es. Beschichtete Bäckertüten sind ebenso gut für die kurzfristige Aufbewahrung geeignet. Auch gilt: Man sollte  Brot stets bei Zimmertemperatur lagern. Die Faustregel: Je dunkler das Brot, desto länger hält es.
Halbiertes Brot
So sollten Sie Brot am besten aufbewahren, dass es lange frisch bleibt

Das einfachste Brot der Welt

Es gibt nichts, was leckerer ist als noch warmes Brot – frisch aus dem Ofen! Die gute Nachricht: Es lässt sich ganz einfach selbst backen. Denn dafür braucht es weder großes Backtalent noch viele Zutaten: Schon Hefe, Wasser, Mehl, Salz und Zucker genügen. Und ruckzuck fertig ist der selbst gebackene Laib!
Hände im Teig
So einfach geht Brotbacken
Zutaten:

  •   10 g frische Hefe
  •    450 ml lauwarmes Wasser 
  •    600 g Dinkelmehl (Type 630)
  •    15 g Salz
  •   10 g Zucker

Zubereitung:

1. Die Hefe in das lauwarme Wasser bröseln und unter Rühren auflösen. Danach alle anderen Zutaten hinzugeben und mit einem Kochlöffel verrühren. Den Teig abgedeckt über Nacht in den Kühlschrank stellen.

2.  Den Backofen inklusive Backform oder -topf auf 250 °C Ober- und Unterhitze vorheizen. Den Teig auf ein bemehltes Stück Backpapier stürzen und anschließend mit dem Backpapier zusammen in die vorgeheizte Form oder den Topf geben.

3.  Das Brot auf der mittleren Schiene im vorgeheizten Backofen 30 Minuten zugedeckt backen, dann die Hitze auf 200 °C reduzieren, den Deckel entfernen und das Brot weitere 20 Minuten backen. Fertig!

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